Werder und der HSV sind unterschiedliche Vereine. Sie pflegen ihre Rivalität. Dennoch gibt es Parallelen. Heraus kam gleich nach dem Klassenerhalt, dass die Bremer elf Millionen Euro Ablösesumme nachentrichten müssen für die zunächst geliehenen Spieler Bittencourt und Toprak - ein stolzer Preis in der Nach-Corona-Zeit. In einem Jahr könnte für den Stürmer Selke, der sich bereits in Leipzig und Berlin nicht durchsetzen konnte, ein weiterer zweistelliger Millionenbetrag fällig werden.
Werder und der HSV haben so etwas schon einmal erlebt. Sie gerieten in finanzielle Schieflage, als plötzlich keine Gelder aus den internationalen Wettbewerben mehr verbucht werden konnten, das Gehaltsniveau jedoch sich so schnell nicht anpassen ließ.
Auch jetzt müssen die Profifußballer mit sinkenden Einnahmen (Fernsehgelder, Geisterspiele, Sponsorenausfälle) leben, auf die keiner vorbereitet war. Da kommt schadlos nur heraus, wer seine Ausgaben schnell anpassen kann. Schalke 04 ist auch ein solcher Problemfall, und man muss abwarten, ob weitere folgen.
Den Abstieg aus der 1. Bundesliga dürften in der kommenden Saison einige finanzinvalide Klubs unter sich ausmachen. Man sollte auch nicht ausschließen, dass es in gut einem Jahr wieder ein Derby zwischen Bremen und Hamburg geben wird.
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